von Marina Becker

Neuigkeiten zum Mikrobiom

Neuigkeiten zum Mikrobiom

Nach unserem Artikel Spannende Erkenntnisse der letzten 12 Monate Mikrobiomforschung schauen wir uns heute aktuellste Neuigkeiten über das Mikrobiom in weiteren Bereichen der Gesundheit an.

Krebs
Die Forschung zeigt immer wieder, wie Darmmikrobiota bei der Entwicklung neuer Strategien zur Krebsbekämpfung helfen können [1]. Einige der neuesten Erkenntnisse zeigen: das Potenzial von Mikrobiom-Interventionen zur Entwicklung eines personalisierten Ansatzes zur Vorbeugung, Diagnose und Prognose von Krebs [2]; Patienten mit bestimmten Krebsarten haben eine spezielle Mikrobiom-Signatur [3, 4]; unterschiedliche Mikrobiome können bei der Entstehung von Krebs eine Rolle spielen [5]; und das Mikrobiom kann die Lebensqualität von Krebspatienten beeinflussen [6].

Autoimmunkrankheiten
Immer mehr Studien zeigen die Rolle des Darmmikrobioms bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn, rheumatoide Arthritis oder MS. Eine kürzlich erschienene Publikation zeigt, dass ein dysbiotisches Mikrobiom das Immunsystem fälschlicherweise auf entzündungsfördernde Pfade lenken kann, die Autoimmunprozesse auslösen können. Eine aktuelle Studie kommt zu dem Schluss, dass die Manipulation des Darmmikrobioms, z. B. durch fäkale Mikrobiota-Transplantation, zur Vorbeugung und Behandlung von Autoimmunkrankheiten eingesetzt werden könnte. [7]

Allergien
Eine weitere Veröffentlichung zeigt, wie ein dysbiotisches Mikrobiom die Immunreaktionen auf bestimmte Faktoren wie Allergene, sowohl lokal als auch systemisch, verändern kann. Das Lungenmikrobiom wird mit Atemwegsallergien in Verbindung gebracht, das Hautmikrobiom mit atopischer Dermatitis und das Darmmikrobiom mit Nahrungsmittelallergien. Daher sind die Mikroben ein wichtiger Faktor bei der Behandlung und Prävention von Allergien. Die Verwendung von Prä-, Pro- und Synbiotika wird empfohlen. [8]

Schmerz
Die bidirektionale Kommunikation zwischen Darm und zentralen Nervensystem wird als Darm-Hirn-Achse bezeichnet, die bei verschiedenen Arten von Schmerzen eine Rolle spielt. Veränderungen in dieser Achse, sowie falsche Immunreaktionen aufgrund einer mikrobiellen Dysbiose, können zu entzündlichen Schmerzen, chronischen viszeralen Schmerzen, Magen-Darm-Erkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom, Kopfschmerzen und Migräne führen.

Da sich das Mikrobiom auf die Wirksamkeit der Schmerzbehandlung auswirkt, könnte es zu einer Opioidtoleranz führen. Eine aktuelle Studie sieht daher die gezielte Beeinflussung der Darmmikrobiota als einen vielversprechenden neuen Ansatz für die Schmerzbehandlung und schlägt zudem die Verwendung von Prä- und Probiotika sowie diätetische Maßnahmen wie eine FODMAP-arme (fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide und Polyole) Ernährung vor. [9]

Schwangerschaft, Geburt und Gesundheit der Kinder
Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigt, dass sich die vaginalen und fäkalen Mikrobiome von Schwangeren im letzten Schwangerschaftsdrittel und bis zwei Monate nach der Geburt annähern und ähneln [10]. Die Rolle des Mikrobioms der Mutter für die Geburt und Gesundheit des Kindes sowie Praktiken wie das ‚Vaginal Seeding‘ gewinnen immer mehr an Bekanntheit. [11]

Die meisten Studien zeigen deutlich, wie wichtig das Mikrobiom sowohl für die Prävention als auch Diagnose und Behandlung aller Arten von Krankheiten ist. Lassen wir uns überraschen, welche spannenden neuen Erkenntnisse die zukünftige Forschung bringen wird.

Marina Becker
Marina Becker
Ganzheitlicher Gesundheits- und Life Coach / Redakteurin

Marina Becker studierte Kommunikationswissenschaft und Psychologie in München. Als Certified Transformational Nutrition Coach hilft sie Menschen dabei, die körperlichen, psychischen und emotionalen Aspekte ihrer Beschwerden zu verstehen und ganzheitlich zu transformieren.

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