Hörst du auf dein Bauchgefühl? Dieses alte Sprichwort trägt mehr Wahrheit in sich als du denkst. Dein Darm beeinflusst deine Gefühle und dein Gehirn kontrolliert deinen Darm über die Darm-Hirn-Achse.
Ein großer Teil dieser Kommunikation involviert dein Mikrobiom. Die wichtigste Verbindung zwischen dem Darm und dem Gehirn ist der Vagusnerv. Er kontrolliert den Speichelfluss, den Herzschlag und die Verdauung. Umgekehrt berichtet der Darm dem Gehirn „Ich bin satt und fühle mich gut“, oder ein ruhiger Herzschlag signalisiert dass du entspannt bist … Die Botschaften welcher dieser Nerv erhält, kommen von den Stoffwechselprodukten deiner Darm-Mikroflora und von Botenstoffen deiner Immun- und Hormonzellen im Darm. Die Botenstoffe deiner Immun- und Hormonzellen sind wiederum abhängig von deinem Darm-Mikrobiom. Ein weiterer Weg vom Darm zum Hirn ist übers Blut, durch welches hunderttausende von bakteriellen Metaboliten durch deinen Körper reisen.
Experimente an Mäusen haben die Verbindung zwischen den Darmbakterien und dem Gehirn nachgewiesen. Ein Transfer der Darmbakterien mutiger Mäuse auf ängstliche Mäuse machte diese furchtloser. Die ersten Untersuchungen am Menschen werden momentan durchgeführt. Bisher hat der Konsum von Joghurt und Probiotika einen positiven Einfluss auf die Stimmung gezeigt. Wenn man all diese Hinweise zusammenträgt, könnte man sich vorstellen, dass Psychiater in der Zukunft erst die Darmbakterien ihrer Patienten untersuchen um dann die guten Mikroben, welche fehlen, zu verordnen. Bis dahin können wir gesund essen!