Richtig Essen bei Quarantäne

Quarantäne-Futter

In den Nachrichten scheint es nur noch um die Corona-Pandemie zu gehen. Und nicht mal auf unserer Mikrobiom-Wissensplattform entkommt ihr dem Thema. Aber seid euch sicher, wir schreiben hier nicht darüber, um noch mehr Angst und Unsicherheit zu verbreiten. Stattdessen möchten wir euch ein paar Strategien an die Hand geben, um diese Krise besser meistern zu können.

Auch wenn bisweilen junge und (scheinbar) gesunde Menschen ernsthafte Symptome entwickeln, betrifft das Coronavirus doch vor allem ältere und geschwächte Menschen. Was genau diese Schwächung ausmacht, um derart überproportional anfällig für das Virus zu sein, ist bislang unklar. Das bedeutet aber nicht, dass man sich zurücklehnen kann – jetzt ist der Zeitpunkt, seinen Körper auf eine Virusinfektion vorzubereiten: Grundvoraussetzung dafür ist ein intaktes Mikrobiom und eine ausgewogene Ernährung. So kann das Virus bestmöglich abgewehrt werden.

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Und, wenn es so weit ist und Du dich wegen einer Ansteckung in häusliche Quarantäne begeben musst oder wenn die Ausgangssperre verhängt wird, dann solltest Du idealerweise genauso gesund daraus hervorgehen, wie du hineingegangen bist (vergiss ein leichtes Training nicht!)

Energiereiche Nahrung empfohlen

Inge Lindseth, eingetragener Ernährungsberater an der Balderklinikken in Oslo, Norwegen, musste kürzlich auf Grund einer Corona-Erkrankung 10 Tage in häuslicher Isolierung verbringen. Deswegen weiß er aus Erfahrung, wie wichtig es ist, gesunde Nahrung zur Hand zu haben – einerseits um zufrieden zu sein und andererseits, um die Einschränkungen der eigenen Wohnung auch moralisch gut zu verkraften:

Das Virus hat mich nicht komplett flachgelegt, ich hatte noch die Energie, mein Essen selbst zuzubereiten und ich tat es wie gewohnt mit viel Gemüse, Beeren, Nüssen – und ohne hochverarbeitete Produkte.

Er war nicht davon ausgegangen, plötzlich in Quarantäne zu müssen und hatte auch keine Vorräte angelegt. Nach seiner Rückkehr aus Österreich wurde diese Region allerdings als Hochrisikogebiet eingestuft und seine Isolierung startete unvermittelt. Und ein paar Tage später kam auch tatsächlich der positive Corona-Test. Essenslieferungen von Freunden und Familie wurden also plötzlich wichtig.

Grundsätzlich ist es kein Weltuntergang, wenn in Quarantäne das Essen ausgeht. Fasten – oder noch besser eine fastenähnliche Diät – kann sogar positive Effekte auf die Gesundheit haben, sofern es sich nicht um einen zu langen Zeitraum handelt. Aber natürlich ist Fasten unter Quarantäne nicht gerade zuträglich für unsere Moral.

„Käse auf Vorrat zu kaufen, ist eine gute Idee. Er hat einen hohen kalorischen Wert auf das Gesamtgewicht gerechnet, ist lange haltbar und vielseitig einsetzbar“, rät Inge. Des Weiteren schlägt er vor: „Wer Angst hat, dass ihm die Lebensmittel knapp werden, sollte Essen kaufen, das nicht schlecht wird und viel Energie enthält, also Olivenöl, Nüsse, Schinken oder fettes Fleisch (tiefgefroren). Trockenobst und -beeren sowie Knollengemüse sind ebenfalls gesund und lange haltbar und können gut mit den bereits angelegt Vorräten an fettreichen Lebensmitteln kombiniert werden. Außerdem eignen sich Reis und alle losen Getreidesorten, wie etwa Quinoa, vor allem, weil man sie gut lagern kann“.

Warum man unter Quarantäne extra gesund essen sollte

„Frustessen“ klingt immer etwas negativ, aber kleine Seelentröster müssen nicht unbedingt ungesund sein.

Für manche ist krank sein eine Ausrede, sich ungesund zu ernähren. Aber geht es Dir wirklich besser, wenn Du Dich den ganzen Tag nur von Junk-Food ernährst? Wirklich? Du solltest Deine Einstellung dahingehend ändern, dass Essen vor allem in Krankheitszeiten eine gute Möglichkeit ist, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Zum einen schützt Du Dich mit gesunder Ernährung besser vor den Auswirkungen einer Viruserkrankung und zum anderen gönnst Du Dir ein wenig moralischen Auftrieb in einer Situation, in der Du ohnehin wegen Isolierung und Bewegungsmangel unter Stress stehst.

Inge betont auch, dass gesundes Essen nicht nur beinhaltet, welche Nährstoffe Du zu Dir nimmst. Es geht auch um die Zubereitung und die Essenszeiten. Und es geht auch nicht um Junk-Food im klassischen Sinn.

„Verschiedene Frühstücks-Cerealien, Körner-Riegel, Brote, Joghurt, Fischstäbchen, Aufstriche und Pasten gelten als ultra-verarbeitet. Wir wissen noch nicht ganz genau, welche Aspekte dieser ultra-verarbeiteten Lebensmittel sich so negativ auf die Gesundheit auswirken, aber nach aktuellem Stand ist es in jedem Fall besser, so viel wie möglich selbst zubereiten und auf minimal verarbeite Lebensmittel zurückzugreifen. Als Snack empfehlen sich etwa leicht gesalzene Kohl-Chips und Nüsse sowie getrocknete Beeren anstelle von konventionellen Kartoffelchips und Gummibärchen.“

Und zu guter Letzt:

Nicht den ganzen Tag essen! Späte Abendessen und Zwischenmahlzeiten können sowohl das Mikrobiom als auch deinen Biorhythmus stören. 

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