Probleme beim Abnehmen? Starte mit deinem Mikrobiom
Jeden Sommer sind die Strandfigur und das Abnehmen heiße Themen. Vielen Menschen fällt es jedoch schwer, überschüssige Pfunde loszuwerden. Was, wenn das daran läge, dass in diesem Bereich entscheidende Information übersehen werden?! Wusstet ihr, dass ein Zusammenhang zwischen dem Mikrobiom und unserem Gewicht besteht? Sie sind sogar so eng miteinander verknüpft, dass Wissenschaftler allein anhand der Darmmikroben feststellen können, ob eine Person schlank oder fettleibig ist [1, 2].
Abgesehen davon, dass viele abnehmen möchten, um sich in Bikini und Badehose wohler zu fühlen, ist das Thema auch aus gesundheitlicher Sicht relevant, da Fettleibigkeit das Risiko für Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs erhöht. 23,19 % der Erwachsenen sowie 9 % der Kinder in Deutschland sind fettleibig (BMI ≥ 30). Noch mehr sind übergewichtig [3]. Im Jahr 2020 waren weltweit 39 Millionen Kinder unter 5 Jahren übergewichtig oder fettleibig. [4]
Wie das Mikrobiom unser Gewicht beeinflusst
- Es spielt eine zentrale Rolle bei der Verdauung und beim Stoffwechsel
- Eine geringe mikrobielle Vielfalt kann zu Fettleibigkeit führen und Veränderungen in der mikrobiellen Zusammensetzung gehen der Fettleibigkeit voraus [5]
- Es besteht ein Unterschied in der mikrobiellen Zusammensetzung zwischen schlanken vs. fettleibigen Zwillingen [1]
- Ein mikrobiell vielfältiges Darmmikrobiom steht im Zusammenhang mit einer geringeren langfristigen Gewichtszunahme [6]
- Darmmikroben beeinflussen, wie Energie aus der Nahrung gewonnen und genutzt wird [7]
- Es beeinflusst Entzündungsprozesse, Insulinresistenz und Energiespeicherung in Fettzellen [8]
- Der Darm beeinflusst das Gehirn und so möglicherweise auch Stimuli für Hunger und Appetit [9]
Über die Jahre haben viele Studien gezeigt, dass die Ernährung, Prä-, Pro- und Synbiotika sowie Fäkaltransplantationen vielversprechende Wege zur Bekämpfung der Adipositas-Epidemie darstellen. Es braucht jedoch weitere Studien und individuelle Ansätze. [5, 9, 10]
Kein Weg aus dem Übergewicht?!
Falls jetzt der Gedanke aufkommt: „Na toll, das heißt ich kann nicht abnehmen, weil meine Mikroben dafür sorgen, dass ich zunehme“ – kein Grund zur Sorge! Unser Lebensstil hat einen großen Einfluss auf unser Mikrobiom. Das bedeutet, dass wir es durch unsere Ernährung, Sport und Bewegung sowie unseren Umgang mit Stress verändern können. Und das dauert nicht mal allzu lange: Die Forschung zeigt, dass sich die Zusammensetzung des Darmmikrobioms durch eine Ernährungsumstellung schnell ändern kann [11].
Abnehmen im Einklang mit dem Mikrobiom
Aus mikrobieller Sicht empfiehlt sich daher der Verzehr von ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse. Diese nähren die ‚guten‘ Bakterien. Nahrungsmittel mit ungesunden, ‚schlechten‘ Fetten, raffinierte Kohlenhydrate, andere verarbeitete Nahrungsmittel sowie zuckerhaltige Getränke sollten hingegen vermieden werden. Diese füttern nämlich die ‚bösen‘ Bakterien. Somit könnten unsere Darmmikroben der Weg zu unserem Wunschgewicht sein.
Sources / References:
- https://www.nih.gov/news-events/nih-research-matters/gut-microbiomes-differ-between-obese-lean-people
- https://ideas.ted.com/a-major-cause-of-obesity-may-be-hiding-in-your-gut/
- https://data.worldobesity.org/rankings/
- https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/obesity-and-overweight
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5082693/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5500185/
- https://microbiomejournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40168-022-01418-5
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19901833/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7333005/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27255389/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3957428/