Yoba 4 Life – eine probiotische* Joghurt-Starterkultur, die Gesundheit und Wohlstand bringt
Yoba for Life (Y4L) ist eine Stiftung mit dem Ziel die Wirtschaft und die Gesundheit in besonders benachteiligten Gemeinden auf der ganzen Welt zu fördern, indem sie den Menschen ermöglicht, eine bessere und erfolgreichere Zukunft aufzubauen. Dieses Ziel wird mit Hilfe einer probiotischen Joghurtkultur namens Yoba erreicht. Yoba Joghurt enthält das probiotische Bakterium Lactobacillus rhamnosus yoba 2012. Dieser Bakterienstamm hat seinen Ursprung vom berühmten probiotischen Lactobacillus-Stamm L. rhamnosus GG, dem am besten charakterisierten und bekanntesten probiotischen Bakterienstamm der Welt.
Die ersten Projekte mit lokal produziertem probiotischem Yoba-Joghurt wurden in Ostafrika durchgeführt, einer Region, in der die Kindersterblichkeitsrate aufgrund von Durchfall besonders hoch liegt.
L. rhamnosus GG – das erste entdeckte Probiotikum der Welt
Lactobacillus rhamnosus GG (kurz LGG) wurde 1985 aus menschlicher Darmflora, von Professoren Gorbach und Goldin in Boston, USA isoliert. Daher stammt der Namenszusatz GG.
Mehr dazu auch in unserem Artikel für Ernährung.
L. rhamnosus yoba 2012 wurde aus einem Produkt, welches den Stamm L. rhamnosus GG enthielt, isoliert und ist der weltweit erste generische, probiotische Stamm. Genetisch sind Lactobacillus rhamnosus yoba 2012 und Lactobacillus rhamnosus GG identisch.
L. rhamnosus GG wurde bereits in über 300 klinischen und über 1000 wissenschaftlichen Studien untersucht.
Damit ist L. rhamnosus GG der am besten charakterisierte probiotische Stamm weltweit!
Klinische Studien beweisen die gesundheitsfördernde Wirkung
Lactobacillus rhamnosus GG ist zu 100% sicher, er wurde an frühgeborenen Säuglingen, Schwangeren und Senioren ohne Nebenwirkungen geprüft:
L. rhamnosus GG hat GRAS Status in den USA (Generally regarded as safe; Federal food and drug administration FDA) und QPS Status in Europa (Qualified presumption of safety, European Food and Safety Authority EFSA).
Bakterienstamm enthält spezielle Pili, die sich an die Darmwand heften
L. rhamnosus GG bzw. L. rhamnosus yoba enthalten außen spezielle Pili (sehen wie Haare aus), die dem Probiotikum helfen, sich an die Darmepithelzellen anzuheften. Die Adhäsion hält schlechte Bakterien fern und sendet dem Immunsystem im Wirt Signale. Diese Pili sind eine typische Eigenschaft von L. rhamnosus GG, der in der Darmumgebung lebt. Außerhalb einer solchen Umgebung bringen die Pili jedoch keine Wettbewerbsvorteile und gehen verloren. Die Gründer von Yoba for Life haben herausgefunden, dass die Pili nach zwei Fermentationsrunden noch erhalten sind. Daher kann man mit der getrockneten Yoba-Starterkultur 1 l Joghurt herstellen (erste Fermentationsrunde). Der auf diese Weise hergestellte Joghurt kann in Portionen zu 10 ml in einem Eiswürfelbehälter aufgeteilt werden, und jeder Yoba-Eiswürfel kann verwendet werden, um einen weiteren Liter frischen Yoba-Joghurt (zweite Fermentationsrunde) zuzubereiten, ohne dass die probiotischen Eigenschaften verloren gehen.
Die Gründer der Joghurt-Starterkultur Yoba
Die Gründer der Y4L Stiftung, Dr. Wilbert Sybesma und Prof. Remco Kort, isolierten den Stamm aus einem L. rhamnosus GG-Produkt und erschufen einen sogenannten generischen probiotischen Stamm L. rhamnosus yoba 2012. In Zusammenarbeit mit zwei Firmen, die Starterkulturen herstellen, haben Wilbert und Remco eine Mischung aus L. rhamnosus yoba und Streptococcus thermophilus C106 entwickelt, die es Yoba erlaubt, sich in Milch zu vermehren, während die Milch zu Joghurt verarbeitet wird. Das Yoba-Bakterium kann sich auch in anderen Nahrungsmitteln wie Getreide oder Früchten vermehren.
"Y4L" und "Fermented Food For Life"
2016 tat sich Y4L mit Professor Gregor Reid und seinem Team zusammen und startete gemeinsam das von der kanadischen Regierung geförderte Projekt "Fermented Food For Life". Es wurde entwickelt, um lokalen Gemeinden neue Geschäftsmöglichkeiten zu bieten, indem es Schulungen zu Produktion und Verkauf von lokal produzierten probiotischen Joghurts gab und auf diese Weise den Zugang zu erschwinglichen probiotischen fermentierten Lebensmitteln für Menschen in ressourcenarmen Gebieten in Ostafrika erleichterte. Der Antrieb hinter diesen Aktivitäten ist die probiotische Yoba-Starterkultur. Lokale Partner wie Heifer Uganda, Heifer Kenya und JKAT Kenia verteilen die Starterkulturen an die Gemeinden und bieten Schulungen zu Produktion und Unternehmertum an. Parallel untersuchen Forscher, wie lokal verfügbare Lebensmittel wie Soja, Getreide, Mais, Hirse und Sorghum in gesündere, probiotisch-fermentierte Varianten umgewandelt werden können.
Um die Nachfrage anzukurbeln und die Menschen über die Vorteile von probiotischen Joghurts zu informieren, organisiert das Team Roadshows, kooperiert mit Restaurants, Geschäften und Schulernährungsprogrammen. Um die Menschen auf unterhaltsame Art und Weise über die Bedeutung von probiotischem Yoba und über die Vorteile der Gründung eines Unternehmens mit Yoba Joghurt aufzuklären, wurde ein Film namens "The Promised Land" von lokalen Schauspielern in Mombasa gedreht.
Das hat das FFFL Projekt bisher erreicht:
- Über 100 Produktionsstätten in Uganda mit welchen mehr als 250.000 regelmäßige Konsumenten erreicht werden
- Mehr als 60 Produktionsstätten in Tansania
- Circa 10 Produktionsstätten in Kenia
- Insgesamt werden pro Woche 25,000 Liter probiotischer Joghurt produziert
- 68% der an der Produktion und dem Verkauf beteiligten Menschen sind weiblich
Kort, R., and Sybesma, W. (2012). Probiotics for every body. Trends Biotechnol30,613-615.
Kort, R., Westerik, N., Mariela Serrano, L., Douillard, F.P., Gottstein, W., Mukisa, I.M., Tuijn, C.J., Basten, L., Hafkamp, B., Meijer, W.C., Teusink, B., De Vos, W.M., Reid, G., and Sybesma, W. (2015). A novel consortium of Lactobacillus rhamnosus and Streptococcus thermophilus for increased access to functional fermented foods. Microb Cell Fact14,195.
Reid, G., Kort, R., Alvarez, S., Bourdet-Sicard, R., Benoit, V., Cunningham, M., Saulnier, D.M., Van Hylckama Vlieg, J.E.T., Verstraelen, H., and Sybesma, W. (2018). Expanding the reach of probiotics through social enterprises. Benef Microbes,1-10.
Westerik, N., Kort, R., Sybesma, W., and Reid, G. (2018). Lactobacillus rhamnosus Probiotic Food as a Tool for Empowerment Across the Value Chain in Africa. Front Microbiol9,1501.
Westerik, N., Wacoo, A.P., Sybesma, W., and Kort, R. (2016). Novel Production Protocol for Small-scale Manufacture of Probiotic Fermented Foods. J Vis Exp.
*Definition probiotisch: das in diesem Artikel verwendete Adjektiv „probiotisch“ bezieht sich auf die Definition der Internationalen Wissenschaftlichen Vereinigung für Probiotika und Präbiotika (ISAPP): "lebende Mikroorganismen, die, wenn sie in ausreichenden Mengen verabreicht werden, dem Wirt einen gesundheitlichen Nutzen verschaffen". Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist das Adjektiv „probiotisch“ für keines der sich auf dem Markt befindlichen „Probiotika“ zugelassen.