Marihuana für Dein Mikrobiom
Ende Dezember 2019 veröffentlichte das Journal „Psychology Today“ einen >>> Artikel von PhD Gary L. Wenk über Marihuana in Behandlungen für MS Patienten: Wenk geht dabei auf die Wechselwirkung von THC und CBD, zwei Wirkstoffe der Cannabinoiden, bei der Therapie von MS ein.
Ist Marihuana gesund? EAE Versuche geben Aufschluss
Dass Marihuana oder Cannabinoide als Therapeutika eigesetzt werden, ist nicht neu. Bereits vor 20 Jahren kannte man die positiven Effekte der Substanzen bei der Behandlung von typischen Symptomen der Multiplen Sklerose wie erhöhte Entzündungswerte im Gehirn, Muskelzuckungen, Spastiken und Paralysen. In Tierversuchen wurde die sogenannte experimentelle autoimmun Encephalomyelitis, kurz EAE, getestet. Es werden die klassischen Symptome einer Multiplen Sklerose imitiert und nach effektiven Therapien und Behandlungen gesucht. Schon damals beschrieben Patienten eine Linderung der Beschwerden nach der Gabe von Cannabinoiden.
Kiffen gegen MS?
Ist der tägliche Joint also ein probates Mittel der Selbstmedikation für MS Patienten? Zahlreiche Betroffene, nicht nur von MS, sondern auch anderer neuronaler und psychischer Erkrankungen erheben Anspruch auf die Substanz und fordern deren Legalisierung unter Berufung auf deren positive Wirkung. Wenk beschreibt in seinem Essay einen Versuch an Mäusen, in dem eine Kombination der beiden Cannabinoide THC (Wikipedia) und CBD (Psychologytoday.com) sehr positive Ergebnisse vorweisen konnte. Die beteiligten Personen betonen, dass diese spezielle Kombination aus THC und CBD für die ausgesprochene günstige Wirkung verantwortlich sind.
Was genau bewirkt das Marihuana?
Grund für die positive Wirkung ist laut der Verfasser der Studie der Effekt der Substanzen auf das Magen-Darm-Mikrobiom. Dieses ist bei MS Patienten beschädigt, vor allem ein Überfluss an Akkermansia muciniphila ist zu verzeichnen. Diese Überbesiedlung wird durch die Gabe der speziellen Therapie reguliert und wirkt sich deswegen positiv auf die beschriebenen Symptome aus. Daneben werden weitere günstige Effekte wie eine Erhöhung kurzkettiger Fettsäuren (Butyrat) erzielt, die sich ebenfalls als entzündungshemmend auswirken.
Üblicherweise wird bei MS Behandlungen lediglich die Immunabwehr unterdrückt – eine Methode die bei nur 20-30% der Patienten zum gewünschten Erfolg führt. Der pharmazeutische Einsatz von Marihuana könnte also eine sinnvolle Medikation darstellen und sollte weiter untersucht werden.
Und bis dahin? Hilft Kiffen bei MS? Die Autoren der Studie geben sich bedeckt und verweisen darauf, dass nur die spezielle Kombination der von ihnen verwendeten THC und CBD Präparate sich derart günstig erwiesen hat. Ein Cannabinoid zu verwendet bringt, wie alle chemischen Substanzen, gewisse Risiken hinsichtlich Fehldosierung mit sich. Die Wirkung eines Stoffes hängt von vielen Einflussfaktoren wie Größe, Gewicht, Alter, Geschlecht, Gewöhnung und so weiter ab. Von einer Selbstmedikation ohne ärztliche Aufsicht ist daher natürlich abzuraten. Dennoch erweist sich Marihuana als interessante Substanz, auf die MS Patienten künftig durchaus ihre Hoffnungen setzen dürfen.
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- Mikrobiomforschung