Die richtige Ernährung ist ein maßgeblicher Faktor für ein intaktes Mikrobiom.
Wer ein paar grundsätzliche Dinge berücksichtigt, lebt nachhaltig gesünder und leidet nachweislich seltener an Krankheiten – angefangen von Fettleibigkeit bis hin zu Depressionen. Gesunde Ernährung ist nicht nur ein medizinisches Muss, das man pflichtbewusst erfüllt, sondern schmeckt auch besonders lecker.
Gibt es die Für-immer-jung-Diät?
Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Man modifiziert hier und da ein wenig seine Essgewohnheiten, macht eine kleine Mikrobiom-freundliche Kur und alles wird gut. Ist es wirklich so einfach? Im Artikel >>> A short diet intervention wird deutlich, dass dem leider nicht ganz so ist. Aber tatsächlich zeigen sich schon 24 Stunden nach der Umstellung auf eine rein pflanzliche Ernährung deutliche Unterschiede in der Zusammensetzung des Mikrobioms. Und nach der abgeschlossenen Vier-Tages-Intervention waren die Unterschiede in der Beta-Lactamase-Konzentration (einer Substanz zum Aufschlüsseln Penicillin-artiger Antibiotika) geradezu dramatisch. Außerdem wurde ein drastischer Unterschied am Vorkommen einer Substanz festgestellt, die wichtig für die Produktion von Vitamin B6 ist – neben vielen weiteren Veränderungen.
Auf Grund einer Reihe anderer Untersuchungen ist bekannt, dass Ballaststoffe ein Nährstoff für die bakterielle Produktion sogenannter kurzkettiger Fettsäuren im Darm sind. Dies sind nur ein paar Beispiele, wie Nahrung sich tatsächlich auf das Mikrobiom auswirkt.
Aber wie sieht es mit dauerhaften Veränderungen aus?
Kann man, wenn im Mikrobiom etwas aus dem Gleichgewicht ist, einfach seine Ernährung – sagen wir für ein paar Monate – umstellen und eine dauerhafte Verbesserung erzielen? Oder anders formuliert: kann man nach so einer Mikrobiom-freundlichen Kur einfach zu seiner gewohnten Ernährungsweise zurückkehren, ohne in ein dysbiotisches Mikrobiom zurückzufallen?
Zwar gibt es nur wenig experimentelle Daten dazu, aber die vorläufige Antwort ist: Nein, so einfach ist es leider nicht.
Eine kürzlich veröffentlichte >>> Studie zeigte etwa, dass ehemals fettleibige Mäuse eine erhöhte Neigung zu erneuter Fettleibigkeit haben, sobald ihre Ernährung wieder auf die ursprüngliche umgestellt war. Die Forscher wiesen durch verschiedene Analysen nach, dass der Grund dafür dauerhafte Veränderungen am Mikrobiom waren, die von der ursprünglich schlechten Ernährung herrührten.
Also doch keine Für-immer-jung-Diät?
Wer weiß – zahlreiche Untersuchungen an Tieren konnten nachweisen, dass die westliche Ernährung - neben anderen ungesunden Ernährungsformen - bei Tieren über das Mikrobiom diverse Krankheiten induziert (>>> mehr dazu) . Das gilt aber auch andersherum: mit einer gesunden Ernährung verringern sich die Krankheitsfälle. Daten von Versuchen mit Menschen sind dagegen deutlich seltener, teilweise aus ethischen Gründen. Immerhin geht es darum, Experimente durchzuführen, die mutmaßlich Krankheiten hervorrufen. Mikrobiom-induzierte Krankheiten oder therapeutische Auswirkungen beim Menschen durch „gesunde“ oder „ungesunde“ Veränderungen in Zusammensetzung und Funktion des Mikrobioms können also hauptsächlich hypothetisch angenommen werden, basierend auf Tierversuchen.
Dennoch gibt es gute Gründe zu der Annahme, dass eine langfristige Ernährungsumstellung sich auszahlt. Hier ein paar Starthilfen: